Sonntag, Januar 29, 2006

1er-WG

Guten Morgen allerseits. Nachdem ich die letzten 7 Wochen sozusagen zum WG-Menschen umfunktioniert worden bin, darf ich ab morgen abend wieder alleine in meinem Domizil residieren. Auf der einen Seite stimmt mich das schon etwas traurig - es hat einfach was, nach der Arbeit von jemandem begrüßt zu werden, sonntags gemeinsam zu frühstücken und immer einen um sich herumzuhaben, den man nach Lust und Laune durchkitzeln kann. Und das auch noch ohne Widerstand, weil er einfach zu kitzlig ist, als dass er sich noch wehren könnte. Auf der anderen Seite war es auch ziemlich anstrengend mit dem werten Herrn, weil er manchmal die "nächtliche Distanz" nicht so recht einhalten wollte, weil er immer nur "egal" sagt, wenn man ihn nach seinen Wünschen fragt, weil er beim EInkaufen völlig unbrauchbar ist und eigentlich nur im Weg rumsteht und eben mal wieder "egal" sagt, wenn man fragt, was er denn gerne essen würde. Nach seinen Kochwünschen hab ich nach dem ersten Versuch gar nicht mehr gefragt - der Fleischkäse damals wurde nämlich nach der Aufforderung, ihn bitte zu drehen, schön im Kreis bewegt und somit ziemlich einseitig schwarz gefärbt. Warum es bei dieser Aktion die ganze Wohnung eingeräuchert hat, ist ihm bis heute ein Rätsel ;-)
So. Jetzt reicht's aber. Will ihn hier schließlich nicht bloßstellen. Letztlich war es doch eine sehr schöne Zeit. Und eine lehrreiche dazu.
Morgen gleich nacvh der Schule geht's dann ab nach Frankfurt. Hoffentlich sind seine Koffer bis morgen mittag gepackt, sonst bleibt er noch ne Weile hier... In diesem Sinne: adíos, amigos!

Donnerstag, Januar 19, 2006

Vom Feiern.

Dummerweise hab ich jetzt die Bibelstelle nicht parat, die so wunderbar passen würde... Meine Bibel liegt daheim und ich selber bin in der Schule. Jedenfalls steht in einem Psalm, dass es in Gottes Stadt "fein lustig" zugehen soll mit fröhlichen Feiern. Das nehme ich wörtlich und feiere deshalb am Samstag Geburtstag. Ich wünsche mir, dass jeder ein kleines Geschenk mit nach Hause nehmen kann und nicht nur ich. Darum machen wir ein kleines Spiel, das da heißt "Schrottwichteln" oder auch "White elephant". Jeder der kommt, sollte deshalb etwas mitbringen, das er schon längst einmal loswerden wollte und von seinem schlechten Gewissen daran gehindert wurde, es zu entsorgen. Dieses Etwas sollte atremberaubend schön verpackt sein, sodass sich jeder darum reißen wird. Spielregeln werden dann am Samstag bekanntgegeben.
Nochmal in Kürze: Samstag, ab 20h, Kram mitbringen. Adresse und Anfahrt auf Anfrage.
Übernachten ist kein Problem, aber bitte vorher anmelden.

Sonntag, Januar 15, 2006

Allianz - und wir sind dabei!

Bis vor ein paar Monaten hab ich das Wort "Allianz" nur mit Glaubensfruchtträgern und einer bestimmten Bananenschalen-Versicherung zusammenbringen können. Vor ein paar Monaten wurden wir JesusFreaks von der Freiburger Allianz darauf angesprochen, ob wir nicht in den erlauchten Kreis eintreten wollen. Das heißt, ob wir nicht Interesse daran hätten, gemeinsam mit Gemeinden wie der FeG, der Liebenzeller Mission, diversen charismatischen Freikirchen, den Methos usw. zusammenarbeiten wollen. Seit einigen Wochen nun ziehen wir mit diesen Gemeinden zumindest dort an einem Strang, wo es um Gebet für die Stadt geht. Durch die unterschiedlichen Gemeinden und Gruppen konnten alle möglichen Szenen und Altersgruppen abgedeckt werden, nur für Punks und dergleichen fand sich niemand. Wir Freaks sind für die Arbeitz mit solchen leuten glaube ich prädestiniert, und so machen wir seit einigen Wochen tatsächlich bei diesem Verein mit.
Heute war der Abschlussgottesdienst der Allianzgebetswoche. Angi und ich waren die einzigen Vertreter der Freaks, den anderen war 10h sicherlich zu früh... Ganz ehrlich, Leute: an diese Gottesdienstform mit so starren Zeiten will ich mich nicht mehr gewöhnen müssen! 2 Stunden waren angesetzt, und nach 2 Stunden war der Godi vorbei. Die Krönung war der Chor der deutsch-russischen Gemeinde... Gibt es tatsächlich Gospel im 3/4Takt?! Jetzt hört sich bestimmt alles so negativ an, aber das soll es gar nicht. Dafür, dass das Durchschnittsalter deutlich über dem meiner Gemeinde lag, war es wirklich gut und hoffentlich auch fruchtbringend.
Fruchtbringend sollte auch die folgende Stunde sein, da muss nämlich der Unterrichtsentwurf für den Besuch am Dienstag fertigwerden. Vielleicht kann mir mal einer auf die Sprünge helfen, welche Zukunftsbedeutung der Prophet Mohammed im Leben meiner Schüler hat.

Montag, Januar 09, 2006

Alles hat ein Ende

Auch die Ferien gehen leider nicht ewig. Wobei - als Schüler hab ich mich nach 6 Wochen Sommerferien eigentlich immer auf die Schule gefreut, dann war wenigstens wieder was los. Auf diese Action hätte ich dieses Mal allerdings gern noch ein paar Tage verzichtet. Im Gegensatz zu mir hatten die Schüler wohl sehr entspannte Ferien und leiden jetzt an überschüssiger Energie... Ab morgen zieh ich dann andere Saiten auf, dann ändert sich das schnell mit dem Energieüberschuss ;-) Es ist wirklich immer wieder erschreckend, wie schnell man wieder "drin" ist im Schulalltag. Ganz von der Schule verabschieden konnte ich mich in den Ferien zwar nicht, weil ich meine Projektarbeit schreiben musste, aber dass es gaaaaanz so schnell geht, bringt mich ins Nachdenken.
Hab Antonio heute in sein erstes großes, allein zu bewältigendes Deutschlandabenteuer gesteckt. Im letzten Monat, den er hier verbringt, möchte er einen deutschkurs für umme besuchen, der heute begann. Da ich nicht andauernd ins Zentrum fahren kann, hab ich ihn heute kurzerhand in den Bus gesetzt und einem Freund Bescheid gegeben, dass er ihn bitte abholen soll. Hat alles geklappt. Mir ist echt ein bisschen die Pumpe gegangen - ein Paraguayo mit kaum Deutschkenntnissen alleine im fremden Badnerland... Hätte durchaus auch schiefgehen können. Später treffen wir uns dann in der Stadt, um die neuen deutschen Errungenschaften zu begießen. Hoffentlich schaffen wir es irgendwann, die Uhrzeiten und Begrüßungsfloskeln hinter uns zu lassen ;-)

Dienstag, Januar 03, 2006

Wegen Überfüllung geschlossen...

Das galt bis gestern für meinen Magen. Nach 3 Tagen Daueressen war einfach Schluss. Am 30.12.05 sind wir zu Freunden nach Darmstadt gefahren, die wiederum Freunde haben, mit denen wir dann den Jahreswechsel verbrachten. Da die Hälfte aller Beteiligten Paraguayos waren, wurde aus einer ganz normalen Silvesternacht plötzlich ein paraguayisches Festessen. Neben Hähnchen, Milanesa (gaaaanz dünne Schnitzelchen), chipaguasu (Maiskuchen), diversen Salaten usw. gab es zum Nachtisch dann noch Tiramisu. Und alles in rauhen Mengen. So rauh, dass wir bis zum 2. Januar davon aßen ;-) Ich fühlte mich so, als ob ich mich nur noch von einem Fleck zum anderen rollen könnte. Gott sei Dank ist dann aber doch nur das Auto gerollt (Waschtag verschoben), und zwar Richtung Heimat. Nach x Jahren A5-Erfahrung hab ich es gestern tatsächlich geschafft, mich zu verfahren. Einfach unglaublich! Antonio wollte die Autobahnkirche beim Rasthof Baden-Baden anschauen, weil es in PY sowas nicht gibt (es gibt ja auch keine Autobahnen). Danach schwupps wieder rauf auf die Autobahn, ohne groß zu überlegen, wo ich hinmuss - kenn mich schließlich aus. Kurz vor Karlsruhe fragte ich mich dann immer häufiger, warum statt Basel immer nur Frankfurt auf den Schildern stand... Karlsruhe-Mitte war dann Wendepunkt und mit 100km mehr im Gepäck sind wir dann tatsächlich noch gut in Freiburg angekommen. Nach dieser kleinen Odyssee bleibt mir jetzt nur noch, euch allen ein gesegnetes 2006 zu wünschen und alles, was man sonst noch wünscht.