Dienstag, Januar 11, 2005

10 de enero de 2005

So. Am besten fang ich mit dem an, was gestern so war. In allererster Linie war mal Carolinas 15. Geburtstag. Wir haben erstmal nur "normal" gefeiert, die richtige Fete steigt nächsten Samstag in den Gemeinderäumen. Nach dem Frühstück haben wir alle einen Ausflug gemacht nach San Bernardino, einem (Nobel-)Vorort von Asunción. Dort gibt es einen See, der um einiges schöner wäre, wenn nicht soviele Leute drin rumspringen würden... Aber was will man machen, der See ist halt DER Ort, an den man geht, wenn man was auf sich hält und wenn man sich zeigen möchte. Das Wasser war p...warm und es hat mich somit nicht sonderlich gereizt, mich ins Nass zu stürzen. Stattdessen hab ich mich aufs Handtuch gesetzt, gelesen, den anderen beim Planschen zugesehen und mir ein bisschen den Rücken verbrannt. Tut jetzt schon nimmer weh, sieht nur blöd aus.
Gegen 15h sind wir wieder heimgefahren, um vor dem Gottesdienst noch die Torte essen zu können, die Nati, Christiane und ich in Teamarbeit fabriziert hatten. Obwohl etwa 500 Gramm Dulce de leche als Kuvertüre drauf waren, konnte man sie gut essen. Wäre es nicht ein deutsch-paraguayischer Tortenverschnitt gewesen, sondern eine rein paraguayische, hätte ich wahrscheinlich ablehnen müssen. Torten scheinen hier nämlich nur aus Sahne zu bestehen.
Abends war ich dann im Gottesdienst. Ich hab mich dazu entschlossen, die restliche Zeit in die Gemeinde von San Lorenzo zu gehen, weil ich dort einfach mehr mitnehmen kann. Schon auf der Busfahrt dorthin hat es angefangen wie aus Kannen zu schütten und zu gewittern. Da hier das Stromnetz nicht wirklich überzeugt, hatten wir auch schon nach 10 Minuten Godi sozusagen Stromausfall. Die komplette Technik samt Mikro hat sich verabschiedet, nur das Notlicht ging noch. Und da der Regen um einiges lauter aufs WEllblechdach klatschte, als der Pastor sprechen konnte, wurde der Godi kurzerhand unter die Empore verlegt. Da saßen wir nun dicht an dicht und bekamen ab und zu große Wasserklatscher irgendwohin, weil der Regen undichte Stellen entdeckt hatte. Nach diesem Gottesdienst gestern hab ich mich mal wieder gefragt, wie das bei uns in Deutschland abgelaufen wäre. Wir wären wahrscheinlich im Viereck gesprungen und hätten uns mehr um unser Essen, die Instrumente, Boxen usw gekümmert als um das, was Gott uns sagen möchte.
Heute war ein komischer Tag. Ich hab mir glaub mal wieder was eingefangen oder zumindest mal was Falsches gegessen und dazu Kopfweh. Mein Magen rumort, mein Kreislauf schlägt Kapriolen und mein Kopf tut weh. Hab in der Mittagspause statt der geplanten 1,5 Stunden satte 2,75 Stunden geratzt. Irgendwas stimmt da nicht. Nach einem Teller Haferschleim geht's meinem Magen jetzt etwas besser und ich bin guter Hoffnung, dass es morgen weg ist.
Ach ja, gestern hab ich mit Alvaro ausgemacht, dass wir zusammen mit seiner Schwester nach Encarnación fahren und dort die Jesuitenstädte anzuschauen. Nachdem mir Robert aber nochmal ne Mail mit Einladung nach Curitiba geschickt hat, bin ich mir wieder nicht mehr so sicher, wohin ich will. Mit Alvaro wegzufahren ist vielleicht etwas riskant, schließlich hat er immernoch Interesse an mir. Ihm abzusagen und dann alleine nach Encarnación zu fahren ist gemein und macht keinen Spaß. Alleine nach Curitiba zu fahren macht auch keinen Spaß, aber die Leute dort wieder zu sehen, das schon. Dummerweise verpass ich dann aber die Jesuitenstädte um Encarnación. Ohhh, was mach ich nur?! Hätte ich doch nur etwas mehr Zeit und mehr Kohle, dann wär das alles ganz einfach! Wenn jemand ne Läsung weiß - ich höre.

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