Sonntag, Februar 12, 2006

Immer wieder sonntags...

...kommt der Gottesdienst und mit ihm die Erinnerung daran, dass ich die Woche über mal wieder "Ferien vom Christsein" gemacht habe. Es ist nicht so, dass ich nur sonntags Christ bin - ich bin das schon überzeugt und auch jeden Tag, aber manchmal kommt es mir so vor, als ob ich unter Woche nur von dem lebe, was ich sonntags an Kraft usw. getankt habe. Man könnte sich mein Leben als 2 Eimer vorstellen. Beide Eimer bringe ich sonntags mit in den Gottesdienst, den einen, um ihn auffüllen zu lassen mit Liebe, Kraft, Verständnis, Zuspruch, weiches Herz, Ehrlichkeit, Annahme usw. Eben mit allem, was ich so brauche. Den anderen nehme ich mit, um ihn Gott vor die Füße zu stellen. Da sind dann meine Ängste drin, meine Sorgen und Zweifel, mein Missmut, meine Gleichgültigkeit, meine Lügen. Alles DInge, die mir während der Woche zur Last geworden sind. Oft ist es so, dass ich darunter drohe zusammenzubrechen. Aber zum Glück kommt ja dann bald der nächste Sonntag, an dem ich alles wieder loswerden kann.
Nach ein paar Jahren Christsein sollte ich mittlerweile eigentlich wissen, dass Gott nicht nur am Sonntag für mich und meinen "Müll" da ist, sondern zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich kann ihn meinen "schlimmen" Eimer IMMER hinstellen und ihn leeren lassen. Und gleichzeitig kann ich auch den "lieben" Eimer auffüllen lassen. Auffüllen bis zum Überquillen. Warum nur mache ich diesen "lieben" Eimer erst immer so leer, dass man bis auf den Grund schauen kann und warum lasse ich den "schlimmen" Eimer sich immer bis zum Rand füllen, bis ich damit zum Vater gehe? Ich verstehe mich dabei irgendwie nicht... Dabei ist die Rechnung doch eine ganz einfache: mehr intime Zeit mit Gott unter der Woche = weniger Lasten, die ich mit mir rumtragen muss = unbeschwerteres Leben. Geheimrezept?!

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