Freitag, November 19, 2004

18 de noviembre de 2004

Ich sitz jetzt bestimmt schon 2 Stunden vor dem Computer, und immer, wenn ich anfangen wollte zu schreiben, ist Aurora wieder ein neuer Blödsinn eingefallen. Jetzt ist sie ins Bett gegangen und ich hab Bauchweh vor Lachen...
Aber das hindert mich nicht daran, euch zu erzählen, was wir heute gemacht haben. Bevor ich das aber tue, möchte ich noch was klären: ich wurde gefragt, ob ich nicht etwas mehr über die Mädels schreiben könnte - warum sie im Heim sind, seit wann usw. Da das hier ein für alle Welt zugänglicher Blog ist, möchte ich das nicht hier reinschreiben. Wer etwas wissen möchte, der kann mir ja ne Mail schreiben.
Nach der Schule waren wir zur Abwechslung mal wieder beim Zahnarzt... Der Mann, der an der Anmeldung arbeitet, kennt uns mittlerweile schon und weiß, was wir wollen. Eigentlich waren wir wegen Aidas Zahn dort, aber Shirley hat sich auch nochmal in den Mund schauen lassen. Und - siehe da - ganz viel Karies gibt uns Anlass, entweder am Samstag oder nächste Woche wieder zu kommen... Darüber freut sich der behandelnde Arzt bestimmt besonders... Er hat sich ziemlich ausgiebig und genau nach meinen Familienverhältnissen erkundigt und danach gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, einen Paraguayo mit nach Deutschland zu nehmen.... Nach einer für ihn wohl ernüchternden Antwort sind wir nach Hause zum Mittagessen.
Gegen 14.30h haben wir uns ins Verkehrschaos gestürzt und sind mitten durch die Stadt gefahren, um in einem Park Kaffee zu trinken (hier heißt das merienda, aber das hättet ihr ja nicht verstanden.). EInmal mehr hab ich heute gemerkt, wie anstrengend es sein kann, einen Nichtautofahrer als Wegbeschreiber zu haben... Aurora gehört anscheinend zu der Sorte Mensch, die immer "Achtung" und "Vorsicht" schreien und "Da vorne ist rot!". Auch über meine Schlangenlinien hat sie sich aufgeregt - ich dachte mir, besser Schlangenlinien fahren, als wegen eines durch ein Schlagloch verursachten Achsenbruchs oder so kein Auto mehr zu haben. Naja, ich muss zugeben, dass man sich hier dann schon der Fahrweise eines Betrunkenen annähert, aber was will man machen.
Auf dem WEg zum Park kommt man an einer "Einkaufsmeile" vorbei, dem Mercado 4. Dort gibt es alles zu kaufen, was man braucht und vor allem das, was man nicht braucht. Dort wimmelt es nur so von Menschen, Eselskarren mischen sich unter überfüllte Busse und hupende Autos, Passanten schreien sich über die chaotische Straße etwas zu und rennen oft einfach zwischen den Autos durch, um einen der Busse noch zu erreichen. Wäre ich nicht ein soooo umsichtiger Fahrer, hätte ich vorhin fast einen umgefahren, der auf einmal hinter einem parkenden LKW vorkam und mir vors Auto lief. Was mir in diesem Augenblick wieder bewusst wurde: ich habe keine Hupe! Die hat sich irgendwann verabschiedet. Ein paraguay-taugliches Auto braucht meiner Meinung nach eine Hupe - mit der beschwert man sich hier nämlich, wenn einem zum Beispiel die Vorfahrt genommen wurde, oder man hupt als Mann weißen Frauen hinterher, oder man weist ein von einer abgehenden Straße auf die eigene Straße abbiegendes Fahrzeug darauf hin, dass das eigene Auto erstmal das letzte ist. Es gibt mit Sicherheit noch mehr Gründe, warum ein Auto hier eine Hupe haben sollte, aber da ich ja keine habe, mach ich mir keinen Kopf deshalb.
Sonst verlief der Tag eigentlich ganz normal.
Ich weiß nicht, was euch noch so interessiert - sagt doch mal, ob mein Schreibstil so okay ist für euch, ob ich zu ausführlich oder zu knapp berichte, ob's euch langweilt usw.
Wir lesen uns morgen wieder.

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