Donnerstag, November 04, 2004

3 de noviembre 2004

Heute war mein erster richtiger Tag hier und ich muss sagen: es gefällt mir seeeeehhhr gut! Könnte ich bei der Wetterplanung etwas mitreden, dann würde ich die Temperaturen etwas an meine mitteleuropäischen Bedürfnisse anpassen – 35 Grad morgens um 8 ist einfach zuviel… Nachdem ich gestern abend um 21.30h todmüde und in der Hoffnung auf ausschlafen ins Bett gefallen bin, hat mich heute morgen um 5.30h die Hitze geweckt. Länger hält man es im Bett nicht aus. Bis auf die Zimmer der Kinder ist hier alles voll klimatisiert, aber ich selber wohne leider in einem der nichtklimatisierten Kinderzimmer…
Heute Morgen hat mich Christiane (meine liebe Chefin) mit zu einem Elternabend in die Schule genommen, um mich den Lehrern der Mädels vorzustellen. Was hier moderne und gute Schule heißt, das würde bei uns schon lange nicht mehr stehen. Die Klassenzimmer sind winzig, heruntergekommen und mit nichts ausgestattet, was man meint als Lehrer unbedingt zu brauchen. Was ich ganz gut finde bei dem starken sozialen Gefälle hier ist die Schuluniform. Jede Schule hat ihre eigenen Farben, aber überall müssen die Jungs bei diesen Temperaturen lange Hosen tragen! Die tun mir echt leid! Nach diesem Schulbesuch waren wir im Supermarkt einkaufen. Richtig interessant fand ich, dass die DVDs, die es im Supermarkt als Original gibt vor dem Supermarkt als gebrannte Ware teurer sind. DVDs sind nicht das Einzige, was einem hier auf der Straße angeboten wird. Vor allem Melonen kann man hier an roten Ampeln billig erstehen. Wenn ich mal selber Autofahren muss, hab ich aber sicherlich keinen Nerv dazu, an Kreuzungen irgendetwas zu kaufen – die fahren hier kreuz und quer ohne Rücksicht auf Verluste, und das dann auch noch mit Gefährten, die man kaum als Auto erkennt. Und deshalb hab ich wohl alle Hände voll zu tun, mich und mein Auto wieder heil zuhause abzuliefern.
Heute Nachmittag war es draußen richtig angenehm und ich wollte mit dem kleinen Sohn meiner Gasteltern eine kleine Runde drehen, um die Gegend etwas kennen zu lernen. Zum Glück hat’s schon vorher angefangen zu stürmen… sonst wären wir klitschnass geworden und wahrscheinlich von oben bis unten mit Schlamm verschmiert. Die Straßen hier (außer der Hauptstraße) bestehen aus ein paar Steinen und Lehm. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie das nach einem langen Regen aussah. Aus der Straße wurde eine große rote Lawine. Das war die dreckige Seite des Regens, aber der Himmel hat die Sauerei entschädigt: alles war in knalliges Rot getaucht und hat fast nicht mehr echt ausgesehen.
Gott schenkt mir hier eine tolle Zeit, das steht schon jetzt fest! Mit der Sprache hab ich zwar größere Probleme als ursprünglich gedacht, weil die hier so spanisch sprechen wie ein Schwabe deutsch, aber ich bin mir sicher, dass sich das mit der Zeit geben wird. Wenn ich mal ein paar Fotos von den Kindern hab, dann erzähl ich auch ein bisschen über sie.

Am Ende dieses langen Tages hab ich mal meine Fotos runtergeladen. So sieht Paraguay von oben aus. Alle Bilder sind aus dem Flugzeug raus entstanden und deshalb nicht ganz so gut wegen der verschmierten Scheibe… Trotz dieser Qualität kann man glaub ich ganz gut erkennen, welche Straßenverhältnisse hier herrschen…











Ich werd mich jetzt demnächst mal ins Bett verkrümeln – jetzt sind es nur noch so 28 Grad und somit haben wir eine angenehme Schlaftemperatur erreicht…

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