Dienstag, November 09, 2004

8 de noviembre 2004

Mannomann, bin ich k.o.! Heute war's mal wieder seeeehr anstrengend, aber irgendwie trotzdem besser als gestern. Jens und Christiane haben hier ein Projekt am Laufen, bei dem arme Kinder Weihnachtsgeschenke bekommen. Und da die beiden ab Donnerstag weg sind und erst kurz vor Weihnachten wieder zurückkommen, sind wir schon heute losgezogen, um für 400 Kinder (?) Geschenke zu kaufen. Am Stadtrand gibt es den sogenannten Großmarkt. Das sind zig kleine Läden, dicht an dicht gebaut, in denen man alles kaufen kann. Wir haben bestimmt 10 Läden abgeklappert, bis wir die Geschenke zusammenhatten. Fast hätten wir uns selbst noch eine kleine Freude gemacht - in einem der Läden gab es tanzende und singende Nikoläuse, die es unseren kitschliebenden Herzen angetan haben. Letztendlich hat aber die Vernunft gesiegt und wir haben uns doch lieber für ein Babykeyboard für umgerechnet 2 Euro entschieden. Damit werden wir in den nächsten Tagen Hausmusik machen und die Nachbarn erfreuen. Nach dieser kleinen "Einkaufstortur" sehnten wir uns nach unserem Auto, für das wir einen richtig guten Parkplatz gefundn hatten. Dass dieser Parkplatz nicht ganz so toll war, bekamen wir bald zu spüren. Als wir nämlich die Straße zum Auto runterliefen, war dieses schon aufgebockt und zum Abschleppen bereit. Christiane war leider falschrum in eine Einbahnstraße reingefahren und hat dann auch noch falsch geparkt, weil das Parken-Verboten-Schild natürlich nur von der anderen Seite aus zu sehen war. Eigentlich kostet eine solche Abschlepperei 400 000 Gouiranie, das sind etwa 55 Euro, aber mit etwas Gerede drumrum und weiblichem Charme sind wir mit der Hälfte davongekommen. Soviel Kontakt mit der Polizei innerhalb so kurzer Zeit hatte ich glaub noch nie. Meine eigene Strafe haben wir immernoch nicht bezahlt - heute war die andere Polizeistation dran schuld,weil die zu lang gebraucht haben.
Kaum waren wir von unserem polizeilichen Einkaufstrip wieder zuhause, mussten Christiane und Jens auch schon wieder los, um den Pass ihres Sohnes auf dem Passamt abzuholen. Da die lieben Beamten die Frühstückspause aber fließend in die Mittagspause übergehen ließen, war mit Tobias' Pass noch nichts geschehen und somit war ich ab dem Mittagessen mit den 6 Mädels bis 18h allein daheim. Alle haben sie versucht, mir auf der Nase rumzutanzen, zum Teil ist es ihnen auch gelungen. Es ist einfach von Nachteil, wenn die Kinder eine Sprache sprechen, die man selbst nicht kann. Hierbei spreche ich nicht von Spanisch, sondern von der inoffiziellen Landessprache Gouiranie (so heißt auch die Währung). Nach der Mittagsruhe haben sich aber alle wieder gefangen und wir hatten einen relativ entspannten Nachmittag im kleinen Schwimmbad, das man vielleicht eher als etwas größeres Planschbecken bezeichnen könnte.
Morgen früh werde ich das erste Mal einen kompletten Wocheneinkauf miterleben. Das wird bestimmt ne Schlepperei... Und nachmittags versuchen wir dann, unsere Schulden beider Polizei zu begleichen.

1 Kommentar:

Maresa hat gesagt…

Hmmm, das mit dem autoritären Sack hätte ich fast schon vergessen... auf spanisch ist das auch gar nicht so leicht, im Moment muss ich mich noch auf meine Tonlage und Lautstärke verlassen.
Echt nett, dass du dich gemeldet hast - hab so gut wie keinen Kontakt nach Hause, und das fehlt mir doch ein bisschen...